Auf unserer Webseite, auf den Social Media Kanälen und in unserem Verein sprechen wir immer wieder von XR. Doch was bedeutet XR eigentlich? Und was hat es mit all den anderen Abkürzungen wie VR, AR, MR und 360° auf sich?
XR
Extended Reality / Cross Reality / Erweiterte Realität
XR ist ein Überbegriff aller immersiven Technologien, die computergenerierte Umgebungen und Objekte erstellen und mit ihnen unsere reale Welt kombinieren.
Der Begriff Immersion kommt von dem lateinischen Wort für Eintauchen und beschreibt das Gefühl, die Welt um sich herum ganz zu vergessen. Somit kann jedes Medium bis zu einem gewissen Maß immersiv sein, zum Beispiel, wenn man ganz in ein Buch vertieft ist. Bei dem, was wir als immersive Medien bezeichnen, ist allerdings der Grad der Immersion sehr viel höher und wir bekommen unterbewusst das Gefühl, dass die virtuelle Welt real ist. Ist der Eindruck, sich in dieser Welt tatsächlich zu befinden, besonders stark, spricht man von Präsenz.
Wir nutzen die Bezeichnung XR, da es verschiedene Technologien gibt, sich durch in dem Verhältnis von realer und virtueller Welt unterscheiden. Die Bezeichnung umfasst bereits entwickelte und etablierte Technologien, Mischformen, sowie in Zukunft aufkommende Formen. Das X kann dabei als Variable für verschiedene Arten der Realität verstanden werden.
VR
Virtual Reality / Virtuelle Realität
VR oder Virtual Reality ist wohl der bekannteste Begriff in dieser Liste. Bei VR ist der entscheidende Faktor, dass die reale Welt vollständig ausgeblendet wird und die User:in ganz in die virtuelle Welt abtaucht. Dieser Effekt entsteht durch computergenerierte Welten, die über ein sogenanntes Head-Mounted-Display (HMD) oder kurz einer VR-Brille sichtbar werden.
Dabei wird sowohl die Blickrichtung als auch die Position der Betrachter:in von der Brille erfasst um die Umgebung in Echtzeit in 3D passend rendern zu können. Häufig sind diese Umgebungen interaktiv und die Nutzer:innen können mithilfe von Controllern oder ihren eigenen Händen die virtuelle Welt beeinflussen.
AR
Augmented Reality / Erweiterte Realität
Augmented Reality oder die erweiterte Reality entscheidet sich grundlegend von Virtual Reality, indem die reale Welt stets sichtbar bleibt. Die Technologie fügt virtuelle Objekte, digitale Inhalte und Informationen in die reale Welt ein und erweitert sie dadurch. Die reale Umgebung bleibt Mittelpunkt der Wahrnehmung und die virtuellen Elemente passen sich der Realität an, indem sie beispielsweise immer an der gleichen Stelle zu verharren scheinen.
Augmented Reality kann sowohl in 3D mit transparenten Augmented Reality Brillen erlebbar werden als auch mit geringeren technischen Voraussetzungen auf modernen Smartphones. Hierbei wird das Kamerabild des Smartphones auf dem Display mit den digitalen Inhalten erweitert.
MR
Mixed Reality / Gemischte Realität
Die Unterscheidung zwischen Mixed Reality und Augmented Reality ist nicht in allen Quellen klar zu beschreiben. Bei der gemischten Realität sind im Allgemeinen die Bezüge zu der virtuellen Realität stärker als bei AR. So kann beispielsweise mit den virtuellen Elementen über ein leistungsstarkes Headset und Controller oder Handtracking interagiert werden.
Auch Videoaufnahmen, bei denen durch Green-Screentechnik zu sehen ist, wie sich eine reale Person in einer virtuellen Umgebung bewegt, die sie über eine VR Brille wahrnimmt, werden häufig als Mixed Reality Aufnahmen bezeichnet.
Project Paranoid
Project Paranoid ist ein einstündiges Location-Based Mixed Reality Adventure für 4 Spieler. Ihr spielt den Präsidenten und seinen Stab von Ministern, die kurz davor sind, die Klimakrise zu beenden. Doch führen Einsparungsmaßnahmen zu einer unvorhergesehen Katastrophe, die ihr nur durch eine Zeitreise durch die Entstehungsgeschichte der ersten Computer und KIs aufhalten könnt.
360° / CR
360° Video / Cinematic Reality / Filmische Realität
Die filmische Realität unterscheidet sich von den anderen Technologien darin, dass die Betrachter:in aufgezeichnete Inhalte sieht und diese nicht beeinflussen kann. Diese Inhalte werden in der Regel als 360° Videos mit mehreren oder speziellen Kameras aufgenommen. Bei einem 360° Video ist die gesamte Umgebung in alle Richtungen sichtbar, woher auch die Bezeichnung kommt.
Die Zuschauer:innen stehen hier im Mittelpunkt des Geschehens und können Videoinhalte aus einer völlig neuen Perspektive erleben. Dies funktioniert mithilfe von VR Brillen, mit denen man sich direkt umschauen kann, oder aber auch über Computer, Tablets und Smartphones. Man kann sich ein 360º Video als Kugelpanorama vorstellen, welches den Zuschauer ähnlich wie in einem Planetarium vollständig umgibt.
Das Metaverse
Aktuell führt kaum ein Weg an dem Buzzword “Metaverse” vorbei. Seit Mark Zuckerberg im Oktober 2021 den US-Konzern “Facebook” offiziell in “Meta” umbenannte, ist das Thema in der Technologie-Welt gefühlt omnipräsent. Der von Zuckerberg gewählte Begriff “Metaverse” findet hierbei seinen Ursprung in der dystopischen Sci-Fi-Literatur von Neal Stephensons Roman “Snow Crash” aus dem Jahr 1992. Das Metaverse beschreibt hiernach, im weiteren Sinne, eine persistente, computergenerierte, interaktive 3D-Welt, in der Nutzer:innen via VR-Device abtauchen, als Avatare interagieren und dieser virtuellen Welt “leben”.
Vereinfacht könnte man demnach von einem 3D-Layer bzw. “neuen Stufe” des Internets sprechen. Bezüglich einer allgemeingültigen Definition des Begriffs “Metaverse” herrscht unter Expert:innen aktuell allerdings Uneinigkeit.
Klar ist, dass es zur Zeit kein Metaverse-Produkt gibt, das der Vision von Stephenson tatsächlich entspricht. US-Unternehmen wie Meta, Microsoft oder Google, aber auch chinesische Konzerne wie Alibaba, Baidu oder Tencent arbeiten an jeweils eigenen “Metaverse”-Lösungen, die im Kern auf die XR-Schlüsseltechnologien VR, AR, MR und Live-3D-Rendering setzen — und zentralisiert sind, also dem aktuellen Plattform-Gedanken entsprechen, den wir aus dem Web 2.0 kennen. Dem gegenüber stehen dezentrale, auf Blockchain-Technologie, basierende Lösungen wie z.B. Decentraland.
Zusammenfassend kann demnach gesagt werden, dass das Metaverse an sich, zumindest aktuell, nicht mehr als eine Vision ist, hinter der die Idee steht, ein räumliches Internet zu schaffen. Diese Entwicklung ist eher als Prozess, als Entwicklung zu verstehen – ob und wie diese ausgeht, welche Akteure sich mit ihren Lösungen durchsetzen, kann aktuell nicht beantwortet werden.
Du möchtest XR erleben?
Schau doch mal auf unserer Seite XR in Hamburg vorbei. Dort stellen wir euch Orte in Hamburg vor, an denen ihr die verschiedensten immersiven XR Anwendungen erleben könnt. Außerdem findet ihr auf der Karte spannende AR Apps, die euch auf (Zeit-)Reisen in der Realität nehmen und virtuelle Rundgänge in 360°, die ihr von Zuhause aus entdecken könnt.
Wissenswertes über XR
Cyber Sickness: von VR wird mir schlecht
Es kommt nicht selten vor, dass wir die Bedenken oder auch Erfahrungen hören, dass Menschen von VR schlecht wird. Aber woher kommt diese Übelkeit? Ist das immer so? Und was kann man dagegen tun?
Cyber Sickness und hat die gleiche Ursache wie Seekrankheit: das Gleichgewichtsorgan und die Augen melden unterschiedliche Bewegungen. In VR passiert das, wenn sich die virtuelle Welt bewegt während man selbst still steht. Bei manchen Menschen reagiert der Körper auf diesen Konflikt mit Übelkeit.
Das muss aber nicht sein. In Anwendungen, in denen sich die virtuellen Bewegungen nur nach den echten Körperbewegungen richten, wird einem nicht schlecht. Und bei anderen Anwendungen, in denen man sich zum Beispiel mit einem Controller bewegt, gibt es ein paar Tricks, die Cyber Sickness verringern wie die Verkleinerung des Sichtfeldes zu einer Art Tunnelblick.
Auch ein leistungsstarker Computer und eine gutes VR Headset mit dem das Bild schnell genug angezeigt wird, sorgt für weniger Übelkeit.